Neuseeland : März 2016

Ich hätte es nie gedacht, aber es ist tatsächlich mal wieder viel passiert. Als wir gefühlte Jahre in Christchurch nach einem Job gesucht haben, dachten wir nicht, dass wir in Neuseeland nicht nochmal was Spaßiges erleben werden, aber wie so oft hier hat sich kurzfristig alles geändert.

Wie eigentlich jeden Tag saßen wir hoffnungslos in der Christchurch Bücherei, um das freie WLAN für die Jobsuche zu nutzen. Nach dem 5ten Tag ist man dann aber auch langsam wirklich am verzweifeln. Im Prinzip war es nicht super dramatisch, weil wir noch genug Geld hatten und für die Zeit auf einem kostenlosen Campingplatz standen, trotzdem gibt es aber nichts frustrierenderes als NICHTS tun, den ganzen Tag, jeden Tag. Besonders wenn wir es von den letzten 5 Monaten gewöhnt waren jeden Tag irgendwas super Spannendes zu sehen. Genauso ging es gefühlt jedem zweiten Camper auf unserem Campingplatz und viel länger konnten wir es nicht mehr aushalten, so ganz ohne Aussichten auf irgendwas, mit ca. 100 anderen Leuten die jeden Tag genauso auf der Lauer lagen wie wir.

Da Christchurch uns ja sowieso überhaupt nicht gefallen hat, fiel die Entscheidung nicht schwer einfach wegzufahren (Leider mussten wir auch der netter WWOOFing Familie absagen :/) . Das Auto verkaufen wir jetzt also doch erst ein bisschen später. Nach ein bisschen Recherche schien es am sinnvollsten in Richtung Norden zu fahren, zurück ins schöne Blenheim wo wir im Dezember auch die Kirschen gepflückt haben. Zufällig ist gerade auch eine Freundin (Angelina) aus Deutschaland zurück nach Blenheim gekommen. Woher wir Angelina "kannten" ist ein bisschen schwieriger zu erklären, die Kurzfassung ist aber, dass sie eine Freundin von dem Bruder meines Freundes ist, der vor paar Jahren auch in Neuseeland war. Sie ist aber dann zu der Zeit wo wir nach Neuseeland gekommen sind nach Deutschland gegangen. Sie ist auf jeden Fall super lieb und war uns eine große Hilfe als wir zurück nach Blenheim gekommen sind. Unteranderem hat sie auch gleich einen Friseurtermin für mich gemacht, damit ich endlich meine Haare loswerden konnte. Die haben mich in den letzten Wochen oft genug in den Wahnsinn getrieben. Gefühlte 5 Kilo leichter ging's dann wieder an die Arbeitssuche.

Jetzt haben wir es aber endlich geschafft!!Wir fangen am Mittwoch auf dem Weinbau als Weintraubenpflücker an.

So einfach war das Ganze aber leider nicht. Zwischenzeitlich durften wir noch ein paar Lektionen des Lebens lernen, wie z.B Man bezahlt nicht für Etwas ohne es sich ganz genau anzugucken. Ein anderes Working Hostel hier hat nämlich auch nach Leuten für die Weintraubenernte gesucht und weil wir auch wieder an dem Punkt waren, dass wir einfach nur gelangweilt waren, haben wir uns da viel zu schnell rein quatschen lassen. Wir haben dann also für die nächste Woche bezahlt um anschießend rauszufinden, dass es das absolute Horrorhostel ist. "PeaceHeaven" heißt das Hostel auch noch ironischer weise. Mit Videobeweismaterial und Mut haben wir uns dann richtig beschwert und tatsächlich unser Geld wiederbekommen.

In unserem neuen Hostel muss ich nicht mit 5 Jungs in ein stinkiges Zimmer, juhu! Hier können wir sogar zelten, was einerseits billiger ist und mir andererseits auch viel viel lieber ist. Gestern hatten wir unsere erste Nacht hier und das Zelt ist auch mal eine nette Abwechslung zum Auto. Das einzige Problem ist nur, dass hier ein ziemlich lauter Igel wohnt! Wir sind nachts beide von seinem Geschnüffel aufgewacht und dachten da draußen läuft irgendein riesen Tier am Zelt vorbei! Leider weiß ich überhaupt nicht, ob man da was gegen machen kann,

Ich werde euch auf dem Laufenden halten ;)

Hier gibt es ein paar Fotos von den letzten Wochen. Zwischenzeitlich waren wir nämlich sogar Models um ein Getränk zu vermarkten :D