Donnerstag, 24. Dezember 2015

CHERRY PICKING; FROHE WEIHNACHTEN!

Mittlerweile sind wir schon eine Woche und 3 Tage am Cherries picken. Kaum zu glauben, dass wir schon "so lange" hier sind. Der Job war am Anfang nicht ganz leicht und etwas frustrierend, aber mit der Zeit sind wir immer besser geworden. Die ersten paar Tage haben meine Daumen und Zeigefinder sehr unter dem Picken gelitten, aber nach nur einer Blase kam dann auch schon die Hornhaut! :D
Wir verdienen hier nach Pflückmenge und die Pflückmenge hängt extrem von den Bäumen ab (logischerweise), die Qualität der Bäume unterscheidet sich aber leider ziemlich stark. Man kann also auch mal Pech haben und den gefühlt den ganzen Tag nach "guten" Bäumen suchen und nicht viel verdienen.
Am ersten Tag hatten wir zusammen 20 Buckets. Das sind so 120 Kilo. Unser Rekord liegt im Moment bei 38 Buckets (228 Kilo). Heute hätten wir auch locker die 40 geknackt, aber wenn's gut läuft wird natürlich früher Schluss gemacht... Naja. Wie's aussieht werden wir hier aber auch nicht mehr lang arbeiten können, was ziemlich blöd ist. Geplant war, dass wir bis zum 10.01. hier bleiben, weil die Bäume aber schon ziemlich leer gepflückt sind werden wir wohl nur bis Silvester arbeiten können. Ich bin gespannt wie viele Tage wir letztendlich wirklich arbeiten können, weil wir auch noch bisschen frei haben, wegen Weihnachten und Neujahr.

Unsere Wohnsituation hier ist ziemlich entspannt. Wir campen direkt neben unserem Cherry Feld, wo auch unser Chef und seine Frau wohnen.

[Kurze Information zu unserem Chef: Er ist Naturalist. "Clothing is optional" Wenn's hier also warm ist werden unsere gefüllten Cherry Buckets auch gerne nackt auf dem Quad abgeholt. Ziemlich seltsam, aber auch ziemlich witzig]

Wir haben einen Container wo quasi unsere Küche drin ist und eine Wasserschlauch mit "Spülbecken". Unsere Dusche und Spültoilette können wir zwischen 6.00 Uhr - 20.00 Uhr benutzen, aber da gibt's ja auch noch unser Dixiklo. Hört sich vielleicht nicht so berauschend an, ist aber schon um Einiges luxuriöser als was wir sonst so gewöhnt sind :D Die Leute hier sind super nett und endlich konnten wir auch den deutschen Massen mal ein bisschen entfliehen. Wir haben Leute aus Amerika, Kanada, Tschechien, Peru, Israel, Frankreich, Deutschland und Argentinien. Als wir hier ankamen war es auch nur ein anderer Deutscher, mittlerweile sind wir "leider" 6.
Ja, so leben wir hier also. Ach und der absolute Hammer ist sowieso der Kühlschrank! Das hatten wir jetzt seit fast 3 Monaten nicht mehr!

Unglaublich wie die Zeit vergeht, heute ist schon Weihnachten! Auch wenn wir hier überhaupt nicht in der Weihnachtsstimmung sind, (wir hatten vorgestern 35°C, da war arbeiten richtig toll!) wünsch ich euch allen frohe Weihnachten! Unser Plan ist eher unspektakulär, wir wollen einfach mal ein bisschen skypen. Möglicherweise geht's noch an Meer, ich mein an Weihnachten im Meer zu schwimmen ist ja auch eher selten möglich.


Das war's dann auch erst mal, ich hoffe ich krieg es nochmal hin mich vor Silvester zu melden, ansonsten schon mal einen guten Rutsch! :)






















last bucket!!!

Mittwoch, 16. Dezember 2015

BLENHEIM & KAIKOURA // FAST GESTORBEN?!

Auf der Südinsel angekommen sind wir erst mal nach Blenheim gefahren, weil wir in Picton angekommen sind und da nicht wirklich viel ist. Wir waren nämlich auf der Suche nach einen neuen Job. Nachdem der Letzte so ein Reinfall war, wollten wir nochmal unser Glück versuchen und wir hatten sogar schon einen Plan. Der Job war in einer Muschelfabrik. Jaja, die gute Fließbandarbeit. Da hab ich auch schon zwei ein halb Monate in Deutschland hinter mir um mir den Spaß hier überhaupt leisten zu können. 
Wir sind also zu der Adresse gefahren um rauszufinden, dass der Job erst ab Anfang Januar losgeht. Bis Januar Nichts tun und in der Blenheimgegend zu bleiben ist aber auch nicht das Wahre. Wir haben dann noch versucht bei zwei Working Hosteln (da muss man bei denen wohnen und die geben einem einen Job) nachzufragen, aber da waren wir auch erfolglos. 
Das alles hat natürlich ziemlich genervt, weil wir auch nur am hin und her fahren waren. Um uns ein bisschen zu entspannen sind wir erst mal in die Bücherei gegangen, weil die hier immer freies Internet haben (was bei mir aber irgendwie nicht gut funktioniert) und Strom! Wie der Zufall es wollte hab ich ein Gespräch mitgehört wo Eine noch Leute für's Cherrypicking gesucht hat. Die hab ich dann gleich angesprochen und wie sich herausgestellt hat, hätten wir fast nichts Besseres finden können. Der Job sollte am Montag anfangen und wenn man bis zum 10. Januar da bleibt brauch man nichts fürs Campen bezahlen, sonst wären es $35 für eine Woche, was auch fast nichts ist. 

Für den Rest der Woche sind wir dann noch an der Ostküste runter gefahren bis Kaikoura, um unsere Zeit nicht in Blenheim zu verschwenden. Das Meer dort ist so Türkis wie ich es noch nie hier gesehen hab! Generell sieht es hier definitiv anders aus als auf der Nordinsel. Die Seehunde, über die wir uns noch paar Tage vorher so gefreut haben, gibt's hier gefühlt an jedem Strand, aber trotzdem sind sie natürlich immer noch so süß! 
Kaikoura ist besonders berühmt für die Wal- und Delfintouren. DELFINE!! Solche Touren sind aber leider unglaublich teuer und wir sehen es nicht so ein so viel Geld für "Natur" auszugeben. Wir haben die Tour also nicht gemacht, aber wir haben einen anderen Backpacker getroffen, der uns eine Stelle auf der Karte gezeigt hat wo man auch einfach so welche sehen kann. Er ist sogar mit denen schwimmen gewesen!! :o Ich hoffe also so so sehr, dass wir auch das Glück haben werden, aber bis wir da angekommen sind dauert es wohl noch paar Monate. 
Natürlich gab es auch wieder einen Walk den wir machen mussten und da sind wir fast gestorben! Naja, gestorben ist vielleicht bisschen übertrieben. 
Der Hinweg ging auf den Klippen entlang und der Rückweg unten am Stand. Wir waren also auf dem Rückweg vom Walk und sind total begeistert vom klaren türkisen Wasser. Wir sind also ganz normal am Strand entlanggelaufen und dann haben wir sie gesehen. Die Austern Vögel. Der Eine kam ganz komisch auf uns zugelaufen und hat irgendwie versucht uns zu umzingeln. Dabei hat er auch noch geschrienen und dann ging‘s los. Plötzlich hat er uns angegriffen! Er kam auf uns zugeflogen mit seinem langen orangenen Schnabel und wir sind natürlich direkt losgerannt. Ich hab dann schreiend versucht im Zick Zack Lauf von den angreifenden Vögeln weg zu kommen ohne, dass sie mir die Augen auspicken. Der Boden bestand auch nur aus großen Steinen, was das Rennen eher behindert hat. Conni ist dann noch in die komplett andere Richtung gelaufen (Richtung Wasser), wo anscheinend die Nester waren. Das gefiel den Vögeln überhaupt gar nicht und der Eine hat schon einen Sturzflug auf ihn angefangen, aber er ist glücklicherweise noch rechtzeitig weggerannt, nachdem ich ihm panisch zugeschrien habe. 

Das hört sich alles vielleicht gar nicht sooo gefährlich an aber wenn ihr diese Vögel gesehen hättet und diese Schreie gehört hättet!! Irgendwie fanden wir's witzig aber auch ziemlich beängstigend. Als wir noch ein Stück weiter gelaufen sind haben wir noch mit einem anderen Paar geredet. Die Frau wurde auch angegriffen und sogar zwei Mal in den Kopf gebissen! Danach hat's uns auch erst mal mit den Vögeln gereicht und wir sind die Klippen hochgeklettert um dem Mövenschwarm zu entkommen.





verrückter Typ.




schon das zweite Mal dachten wir das wär ein Pinguin....

RIVENDELL & WELLINGTON // FERTIG MIT DER NORDINSEL

Auf dem Weg in die Hauptstadt Neuseelands gab es noch einen kleinen Stopp in Rivendell. Für die, die Herr der Ringe immer noch nicht geguckt haben, das ist die Elbenstadt. Im Film wirklich wunderschön dargestellt, waren die Erwartungen natürlich dementsprechend hoch. Leider war die Realität eher enttäuschend. Das Set wurde wohl direkt nach den Dreharbeiten abgebaut, wobei auch das Meiste nachbearbeitet wurde. Wir standen also in einer Art Park mit ein paar Bäumen und Infotafeln. Man konnte also mithilfe der Infotafeln Bäume suchen, die im Film zu sehen waren. Jetzt nicht so spannend, aber weil's es direkt auf dem Weg nach Wellington lag, war es nicht so schlimm. 

Wellington hat meine Erwartungen aber auf jeden Fall übertroffen! Die Stadt hat mich sofort an San Fransisco erinnert und da bin ich anscheinend auch nicht die Einzige. Wir haben 3 Nächte, mehr oder weniger ordnungsgerecht, auf einem kostenlosen "Campingplatz" übernachtet bis wir am Mittwoch die Fähre auf die Südinsel genommen haben. In den drei Tagen haben wir noch ordentlich die Stadt erkundet wobei wir auch feststellen mussten, dass parken einfach der absolute HORROR in der Stadt ist. Vielleicht war das auch einfach so ein Schock für uns, weil wir bis jetzt überall irgendwo einen kostenlosen Parkplatz gefunden haben. In Deutschland bin ich auch noch nie mit dem Auto in die Hamburger Innenstadt oder in irgendeine andere Großstadt gefahren, deswegen bin ich die Preise fürs Parken vielleicht einfach nicht gewöhnt. Das Problem war auch, dass man nur zwei Stunden auf einem Parkplatz parken durfte. Dann haben wir zum Glück noch einen gefunden auf dem man bis zu 10 Stunden bezahlen konnte. 

Dann ging es auch schon mit der Fähre los. Diese Fahrt war wirklich nicht sehr angenehm. Eigentlich habe ich nicht so Probleme mit Übelkeit auf Schiffen, aber das war wirklich schlimm. Das Wetter war an dem Tag auch echt nicht so schön, vielleicht hatten wir einfach Pech, aber von so einem großen Schiff mit so vielen Autos und Menschen drauf, hätte ich eine ganz sanfte Fahrt erwartet. Wir saßen den Großteil der drei stündigen Fahrt also draußen in der Kälte. 

Die Temperaturen hier schwanken nämlich wirklich sehr stark. An einem Tag ist es so heiß, dass man es im Auto kaum aushält und am nächsten Tag laufen wir mit Mütze und Schal rum.












Samstag, 12. Dezember 2015

CASTLEPOINT & CAPE PALLISER // WILDE SEEHUNDE!!

Bevor es für uns zum Castlepoint (an der Westküste) ging, haben wir noch einen Zwischenstopp in Alfredon gemacht, wo wir eine Nacht auf einer Schafweide verbracht haben. (Dieses Mal hab ich ganz genau geguckt wohin ich trete!) Kostenlos zu campen macht einfach viel mehr Spaß! 
Am Castlepoint angekommen war der Leuchtturm selbst gar nicht so atemberaubend, da fand ich den am Cape Reigna um einiges schöner. Interessanter für uns war der Castlerock. Ein Berg, von dem wir über die ganze Bucht gucken konnten. Der Aufstieg war relativ entspannt und kurz, die Aussicht dafür umso schöner! Nachdem wir wieder unten waren und den Surfern langgenug zugeguckt haben ging es auch schon weiter. (In den paar Tagen sind wir bzw. musste/wollte ich ziemlich viel fahren) 
Am gleichen Tag sind wir noch bis zum südlichsten Punkt der Nordinsel gefahren wo wir die Seehunde sehen wollten! Zuerst aber sind wir die 250 Stufen, zu noch einem Leuchtturm, hochgelaufen. Die Aussicht war zwar schön, aber eigentlich wollten wir nur nach den Seehunden suchen. Auf dem Weg zum Leuchtturm dachten wir schon einen gesehen zu haben, aber so ganz sicher waren wir uns nicht. 
Dann haben wir sie aber gefunden! Die Fur Seals. So große Tiere in freier Wildbahn zu sehen ist schon sehr beeindruckend, vor allem für einen Tierfan wie mich! An der kleinen Bucht waren überall Seehunde, soweit man gucken konnte! Einige hätten wir sogar fast übersehen, weil sie Felsen doch sehr ähneln können. Das Krasse war auch wie nah man ihnen kommen konnte. Dem Einen sind wir aber offensichtlich zu nah gekommen als wir auf einem Felsen über ihm standen und er uns richtig angebrüllt hat (das haben wir sogar auf Video!). 
Die kleinen Heuler im Wasser spielen zu sehen war wahrscheinlich auch eines der süßesten Dinge die ich je gesehen hab! Die Fotos sind leider nicht so geworden, wie ich mir das vorgestellt hab. Da wäre eine Spiegelreflexkamera vielleicht wirklich besser gewesen. Naja die Erinnerung bleibt ja trotzdem.







bisschen böse

ganz böse



MOUNT EGMONT/ TARANAKI

Weil wir anscheinend einfach nicht genug von Bergen kriegen, sind wir von der Ostküste ein Mal quer rüber zur Westküste gefahren und wollten uns den Mount Egmont angucken. Leider wollte das Wetter nicht mehr so schön sein, nachdem wir 5 super sonnige Tage in Napier hatten. Ein bisschen Regen hält uns aber ja nicht vom Wandern ab. Zum Summit sind wir diesmal aber nicht gewandert, sondern haben einen Loop Walk um einen Teil des Berges gemacht. Wir haben die Wilkie Pools gesehen und sind auch über eine ziemlich lange und hohe Hängebrücke gelaufen. Der Wald hatte auch was Besonderes, er war wirklich ganz anders ist als die Wälder die wir sonst gesehen haben. Ganz am Ende konnten wir sogar den ganzen Mount Egmont sehen, weil die Sonne rausgekommen ist und die ganzen Wolken, die ihn vorher verdeckt haben, verschwunden sind.
Zurück auf dem Campingplatz, für den wir leider wieder was bezahlen mussten, konnten wir aber sogar umsonst Wäsche waschen! Sowas ist uns auch noch nie passiert! Dann kamen aber auch schon die Wolken wieder und am nächsten Tag ging es weiter in Richtung Süd-Osten. ( Leider hab ich auf dem Campingplatz auch mein super tolles grauen Microfasterhandtuch vergessen… )