Mittwoch, 25. November 2015

TONGARIRO ALPINE CROSSING

Das Tongariro Alpine Crossing ist einer der „Great Walks“ und soll wohl zu den schönsten Eintagestouren der Welt gehören. Der Walk ist 19,4 Kilometer lang und fängt auf 1000 Höhenmetern an. Der höchste Punkt auf dem Walk selbst ist der Red Crater mit 1900 Metern. Von dort aus wandert man dann bis zum Endpunkt auf 800 Metern runter. Das ist die Standard Route. Wenn man möchte kann man noch zwei „Schlänker“ machen. Ein Mal gibt es die Möglichkeit auf den Mount Tongariro zu wandern (mit 1967 Metern) und/oder auf den Mount Ngauruhoe (mit 2287 Metern). Den Mount Ngauruhoe kennen einige wohl besser unter dem Namen „Schicksalsberg“ aus dem Herr der Ringe und dem Hobbit. Keine Frage also auf welchen Berg wir gegangen sind. Wobei „Berg“ auch nicht der richtige Ausdruck ist, weil es sich eigentlich um einen Vulkan handelt.
Wir hatten uns vorher noch mit einem anderen Paar getroffen, damit wir ein Auto am Endpunkt abstellen konnten und nicht mit dem nervigen Shuttle (für $30!!!) fahren mussten.
Wir sind also froh und munter losgewandert, das Wetter war perfekt, wir hatten viel Proviant dabei und nach 2 Stunden kamen wir auch schon am Schicksalsberg an. (à Der Ganze Walk sollte übrigens 7-9 Stunden dauern, ohne Schlänker) Wir konnten ihn natürlich schon vom Weiten sehen, aber direkt davor zustehen war schon cool. Da hochzuklettern schien auch wirklich nahezu unmöglich. Wir mussten nämlich wirklich richtig klettern. Es gab keinen festen Weg, jeder konnte einfach hochklettern wo er wollte und wie sich herausgestellt hat wäre es auch gar nicht möglich einen Weg zu machen, weil die ganze Oberfläche nur aus Geröll besteht, an manchen Stellen feiner und an anderen gröber. Wir haben uns also mit großer Mühe da hochgekämpft und der Ausblick war all die Anstrengung definitiv wert. So eine Aussicht wie da hatte ich noch nie. Allein die seltsame Landschaft war schon was ganz Besonderes. Von dort oben konnten wir auch schon den Blue Lake sehen, der weiter am Ende des Walks auf uns gewartet hat. Außerdem konnte man auch den riesigen Lake Taupo im Hintergrund sehen. In 2287 Metern Höhe haben wir dann auch in Neuseeland Schnee gefunden. Mich haben nämlich schon reichliche Schneebilder aus dem kalten Deutschland erreicht. Der Abstieg erwies sich dann als relativ leicht, weil man quasi normal runter laufen konnte und das Geröll mehr oder weniger mit gerutscht ist.
Unten angekommen waren wir eigentlich schon fix und fertig. Nach einer kleinen Stärkung ging’s aber schon weiter, weil es schon 17.00 Uhr war und wir noch ca. 14 Kilometer vor uns hatten. Wenn ich drauf zurück gucke, bin ich ziemlich beeindruckt von uns, ohne uns selbst zu sehr zu loben :D Die ersten 6 Kilometer gingen eigentlich ganz gut und schnell. Zwischendurch gab es noch einige Besonderheiten wie den Red Crater, die Emerald Lakes und wie schon erwähnt den Blue Lake. Danach wurde es aber wirklich schwieriger. Selbst uns jungen Leuten taten die Knie unglaublich weh (vom Abstieg vom Schicksalsberg) und der restliche Weg war eigentlich auch nur bergab. So langsam ist auch die Sonne verschwunden und es wurde immer kühler, auch wenn das Laufen uns noch ganz gut warm gehalten hat. Als wir alle schon langsam genervt und total kaputt waren durften wir noch den schönsten Sonnenuntergang meines Lebens erleben. So knall pink hab ich den Himmel noch nie gesehen und unsere Kameras konnten diese Farbe leider auch nicht so richtig festhalten. Mit dem Lake Taupo und anderen Bergen im Hintergrund war der Ausblick, wie so oft an dem Tag, atemberaubend.
Leider wurde es aber wirklich schnell dunkel und wie waren immer noch mehr als eine Stunde vom Ziel entfernt. Glücklicherweise waren wir alle schlau und hatten entweder Kopflampen dabei oder ein Handy mit Akku, was wir zum Leuchten benutzen konnten. Das letzte Stück ging dann auch noch durch einen Wald wo wir noch ein Weilchen vor einem Schild standen. Auf dem Schild stand sowas wie „Caution, Lahar Hazard Zone. DO NOT ENTER if you hear a noise from upstream. NO STOPPING ALONG THE WAY! “ Wir hatten absolut keine Ahnung was Lahar bedeutet, noch auf was für ein Geräusch wir achten sollten. Google war wieder mal unser Freund und letztendlich konnten wir einigermaßen beruhigt durch die Zone, in der Schlammlavinengefahr (?) bestand. Nach einer gefühlten Ewigkeit (eigentlich 45 Minuten) waren wir endlich am Carpark!!! Nach einer 11 stündigen Wanderung bei der wir 3700 Höhenmeter hoch bzw. runter gewandert/geklettert sind haben wir’s endlich geschafft!!


Am nächsten Tag war erst mal ausschlafen angesagt und Nichts tun. Wir haben uns zwar noch kurz die Huka Falls angeguckt, sind dann aber auch schnell an den Strand und haben einfach nur entspannt. Wir sind sogar richtig braun geworden! Der Ausblick war wunderschön und wir hatten den ganzen Stand so gut wie für uns. Nach so einer anstrengenden Tour haben wir uns das auch wirklich verdient! 






























HOBBITON

Mein Rucksack stinkt also immer noch nach Sauerkraut. Das haben wir für den Tag aber erst mal ignoriert, weil es zu den Hobbits ging!! Für Conni ist der absolute Kindheitstraum wahr geworden. Ich selbst hab die Filme eigentlich auch nur geguckt weil er mich in Deutschland noch gezwungen hat, aber ich muss sagen, dass ich sie auch echt gut fand. Wirklich selbst da zu sein war, auch für mich, total cool. Wie als würde man einfach in eine andere Welt reinlaufen. Es sieht, logischerweise, einfach ganz genau so aus wie im Film und mit dem schönen Wetter an dem Tag war alles eigentlich perfekt. Bis auf die Touris, mal wieder. Ich mein, eigentlich sind wir ja auch Touris, aber das ist nochmal eine ganz andere Kategorie. Darüber sind wir dann aber auch hinweggekommen und konnten die Zeit in der Hobbitwelt richtig genießen. Mit einem kalten Getränk im „Green Dragon Inn“ war die Tour dann abgeschlossen und es ging zurück ins echte Leben.
Da sind wir dann weiter nach Taupo gefahren und ich muss sagen, dass mir das rein landschaftlich bis jetzt am besten gefallen hat. Der große Lake Taupo liegt hier in Mitten der Gebirgelandschaft und man selbst fühlt sich wie in einer Postkarte.


Hier haben wir uns dann auch mal einen richtigen Campingplatz gegönnt, weil wir am nächsten Tag was ganz Großes vor hatten- das Tongariro Alpine Crossing. Vorher aber konnte ich endlich den Sauerkrautgestank aus meinem Rucksack waschen und ihn noch zum trocknen aufhängen bevor er am nächsten Tag dringend benötigt wurde. 
















ROTORUA// Devil's Bath

 Das Wetter wollte wieder ein Mal nicht ganz so wie wir wollten. Es war bewölkt und regnerisch, aber eigentlich wollten wir uns noch die Welt der Hobbits aus “Die Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ angucken. Das haben wir erst mal verschoben, um uns stattdessen von Schwefelgerüchen belästigen zu lassen. Geothermal Activities heißt das Ganze. 
Die Gegend rum um Rotorua und Taupo ist dafür besonders bekannt. Die richtig krassen Sachen kosten natürlich aber wieder Geld, was wir am Anfang nicht so ganz eingesehen haben zu bezahlen. Letztendlich wollten wir es aber so unbedingt sehen, dass wir die $35 dann bezahlt haben und es hat sich so gelohnt. Wir waren im Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. Ja, hört sich schon sehr touristisch an und das war’s auch. Aber dann lieber touristisch sehen als gar nicht sehen. Außer, dass ich ein Mal wirklich fast vom Schwefelgeruch kotzen musste, war’s ein richtig guter Tag. Solche Sachen sieht man wohl nicht so oft im Leben.


Eine kleine kostenlose Sache die wir noch unternommen haben war der Walk zur Spitze vom Rainbow Mountain, leider war aber kein Rainbow zu sehen. Wir haben’s trotzdem an manchen Stellen wieder rauchen gesehen (von den geothermal activities) und der Walk war auch gut anstrengend. Dann ist aber noch was passiert, was natürlich total Cliché war und nur den Deutschen passieren kann. Unser Sauerkraut ist in meinem Rucksack ausgelaufen. Mit dem Waschen ist das hier ja auch so eine Sache, mal abgesehen davon, dass wir meist auf den einfachsten Campingplätzen überhaupt sind, wo man nicht mal einen Wasserhahn hat. Ich hab also versucht den Rucksack im Fluss zu waschen, was eher ein Reinfall war.