Lang ist es her, dass ich hier ein Lebenszeichen von mir gegeben
habe. Unser Leben war die letzten 6 Wochen aber einfach nicht so super
spannend.
Im neuen Hostel angekommen waren die
ersten zwei Wochen sehr schleppend. Die vielen Arbeitsstunden wollten einfach
nicht kommen, weil die Weintrauben noch nicht ganz reif waren. Wir saßen also leider
viel rum und haben vielleicht 2-3 Tage ein paar Stunden gearbeitet. Die anderen
Hostelbewohner hat das zwar auch gestört, aber sie haben sich das Leben
stattdessen halt schön gefeiert. An dieser Stelle weiß ich nicht, ob ich einen
riesen langen Absatz über die schlimmen, rücksichtslosen Jugendlichen mit viel
zu hohem Alkohol und Drogenkonsum schreiben soll, oder ich einfach schreiben
soll, dass wir hier nicht die besten Freunde gefunden haben. Mal ganz davon
abgesehen, dass es absolut keinen Sinn macht sein ganzes Geld für Alkohol und
Drogen aus dem Fenster zu schmeißen wenn man nicht mal arbeitet um wieder was
reinzukriegen (damit man sich morgen vielleicht auch noch was zu essen kaufen
kann). Wenn man nicht mehr bei Mama wohnt sieht's dann echt schlecht aus wenn
man nur noch $5 auf dem Konto hat.
Wie man sich also vielleicht vorstellen
kann, haben wir uns die letzten Wochen wie spießige 50 Jährige gefühlt, die ihr
Geld für Essen und Sprit ausgeben und sich tatsächlich nicht betrunken die
Haare abrasieren lassen. Kaum zu glauben, ich weiß!
Passend zu unserem Spießerleben hatten wir
auch ein richtig schönes Osterbrunch/picknick im Park! Eine richtig süße Katze
hat uns dann auch noch einen Besuch abgestattet während wir Kiwiberries
ausprobiert haben. Die soll es wohl auch in Deutschland geben!
Danach hat das regelmäßige Arbeiten auch
so langsam angefangen. Vielleicht beschreibe ich einfach mal einen typischen
Arbeitstag.
Um ca. 6 Uhr klingelt bei uns der Wecker.
Meistens ist es super kalt im Zelt, was das Aufstehen natürlich umso schöner
macht. Im Bad und in der Küche geht es dann immer recht schnell, weil wir uns
immer alles Abends vorbereiten, wie das schlaue 50 Jährige halt machen. Danach
geht's zum Auto wo wir uns unsere klebrigen Wanderstiefel anziehen und unsere
wunderschönen Wahnwesten überziehen. Mit ca. 30-40 anderen Autos treffen wir
uns dann bei einer Tankstelle um gemeinsam zum Vinyard zu fahren. Dort
angekommen müssen wir unseren Namen abgeben und warten bis es los geht. Conni
ist ein Picker gewesen (am Anfang waren das ca. 80 Leute) und ich ein Bingirl
(immer 4 Mädels). Als Picker pickt man logischerweise die Weintrauben. Man
läuft also die Reihen mit einem Partner ab und pflückt die reifen Früchte
während man die schlechten Stellen wegschneidet. Mein Job war aber mit Abstand
der Beste Job den man bei der Ernte haben kann. Weil ich am ersten Arbeitstag
eine super coole Flaschenkonstuktion gebastelt habe wurde ich am nächsten Tag
also zum Bingirl "befördert". Nachdem die Picker ein bisschen gepflückt
haben fährt ein Traktor mit einem Anhänger durch die Reihen und sammelt die
Früchte ein. Auf dem Anhänger stehen drei größer Boxen in die die Früchte
geschüttet werden, dort werden sie dann nochmal von den Bingirls überprüft. Die
Binboys schütten also kleine Boxen rein und wir sortieren aus. Super
entspannter Job, vor allem auch weil man echt viel Zeit zum Reden hat und immer
mit den gleichen Leuten zusammen arbeitet. (Dort hab ich mich dann auch
tatsächlich mit Leuten aus dem Hostel angefreundet!) Naja so geht das dann für
8-10 Stunden mit ein paar Pausen, ob wohl ich eigentlich alle 10-15 Minuten
10-15 Minuten hinter dem anderen Traktor her spaziere. Mit der prallen Sonne
auf dem Kopf ist das alles aber dann schon anstrengend, vor allem weil die
Sonne hier einfach anders ist. Dann noch eine 10-60 minütige Autofahrt nach
"Hause" und dann sind wir auch schon gute 10-12 Stunden unterwegs.
Unser Chef ist aber echt super locker und sympathisch gewesen und hat versucht
das Ganze so lustig wie möglich zu gestalten, auch wenn das heißt, dass er
Leute in die Bins schmeißt und noch paar Kisten zertrampelte Weintrauben über
einen drüber kippt. Das war auch sein Abschiedsgeschenk an mich. Ein Video kann
man davon auf meinem Facebook oder Instagram Acount sehen :D Es hat immerhin 5
Leute gebraucht um mich überhaupt da rein zu kriegen und die sind auch alle
nicht trocken davon gekommen!
Naja so sah unser Leben die letzten Wochen
aus. Am Sonntag checken wir dann auch endlich aus und dann wird es nochmal
spannend mit dem Autoverkauf. Das Geld für die vier Wochen in Bali haben wir
aber schon sicher, also kann da nicht mehr so viel schief gehen.
Jetzt kommen natürlich noch ein paar
Fotos:
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Unser erster Arbeitstag |
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Die Aussicht war immer wunderschön! |
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Bei der ganzen Langeweile hab ich sogar wieder ein bisschen gezeichnet |
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Unsere Hostelkatze |
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Ostern |
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Osterpicknick |
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Hier wird es auch langsam Herbst |
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Zwischenzeitlich haben wir auch unseren neuen WOF bekommen. Sowas wie TÜV in Deutschland |
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Falls ihr mich nicht finden könnt, ganz rechts die mit den pinken Handschuhen :D |
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Nach dem letzten Arbeitstag! |
Hier noch das Video:
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