Samstag, 16. April 2016

Bald sagen wir schon "Tschüss Neuseeland"!

Lang ist es her, dass ich hier ein Lebenszeichen von mir gegeben habe. Unser Leben war die letzten 6 Wochen aber einfach nicht so super spannend.
Im neuen Hostel angekommen waren die ersten zwei Wochen sehr schleppend. Die vielen Arbeitsstunden wollten einfach nicht kommen, weil die Weintrauben noch nicht ganz reif waren. Wir saßen also leider viel rum und haben vielleicht 2-3 Tage ein paar Stunden gearbeitet. Die anderen Hostelbewohner hat das zwar auch gestört, aber sie haben sich das Leben stattdessen halt schön gefeiert. An dieser Stelle weiß ich nicht, ob ich einen riesen langen Absatz über die schlimmen, rücksichtslosen Jugendlichen mit viel zu hohem Alkohol und Drogenkonsum schreiben soll, oder ich einfach schreiben soll, dass wir hier nicht die besten Freunde gefunden haben. Mal ganz davon abgesehen, dass es absolut keinen Sinn macht sein ganzes Geld für Alkohol und Drogen aus dem Fenster zu schmeißen wenn man nicht mal arbeitet um wieder was reinzukriegen (damit man sich morgen vielleicht auch noch was zu essen kaufen kann). Wenn man nicht mehr bei Mama wohnt sieht's dann echt schlecht aus wenn man nur noch $5 auf dem Konto hat.
Wie man sich also vielleicht vorstellen kann, haben wir uns die letzten Wochen wie spießige 50 Jährige gefühlt, die ihr Geld für Essen und Sprit ausgeben und sich tatsächlich nicht betrunken die Haare abrasieren lassen. Kaum zu glauben, ich weiß!
Passend zu unserem Spießerleben hatten wir auch ein richtig schönes Osterbrunch/picknick im Park! Eine richtig süße Katze hat uns dann auch noch einen Besuch abgestattet während wir Kiwiberries ausprobiert haben. Die soll es wohl auch in Deutschland geben!
Danach hat das regelmäßige Arbeiten auch so langsam angefangen. Vielleicht beschreibe ich einfach mal einen typischen Arbeitstag.
Um ca. 6 Uhr klingelt bei uns der Wecker. Meistens ist es super kalt im Zelt, was das Aufstehen natürlich umso schöner macht. Im Bad und in der Küche geht es dann immer recht schnell, weil wir uns immer alles Abends vorbereiten, wie das schlaue 50 Jährige halt machen. Danach geht's zum Auto wo wir uns unsere klebrigen Wanderstiefel anziehen und unsere wunderschönen Wahnwesten überziehen. Mit ca. 30-40 anderen Autos treffen wir uns dann bei einer Tankstelle um gemeinsam zum Vinyard zu fahren. Dort angekommen müssen wir unseren Namen abgeben und warten bis es los geht. Conni ist ein Picker gewesen (am Anfang waren das ca. 80 Leute) und ich ein Bingirl (immer 4 Mädels). Als Picker pickt man logischerweise die Weintrauben. Man läuft also die Reihen mit einem Partner ab und pflückt die reifen Früchte während man die schlechten Stellen wegschneidet. Mein Job war aber mit Abstand der Beste Job den man bei der Ernte haben kann. Weil ich am ersten Arbeitstag eine super coole Flaschenkonstuktion gebastelt habe wurde ich am nächsten Tag also zum Bingirl "befördert". Nachdem die Picker ein bisschen gepflückt haben fährt ein Traktor mit einem Anhänger durch die Reihen und sammelt die Früchte ein. Auf dem Anhänger stehen drei größer Boxen in die die Früchte geschüttet werden, dort werden sie dann nochmal von den Bingirls überprüft. Die Binboys schütten also kleine Boxen rein und wir sortieren aus. Super entspannter Job, vor allem auch weil man echt viel Zeit zum Reden hat und immer mit den gleichen Leuten zusammen arbeitet. (Dort hab ich mich dann auch tatsächlich mit Leuten aus dem Hostel angefreundet!) Naja so geht das dann für 8-10 Stunden mit ein paar Pausen, ob wohl ich eigentlich alle 10-15 Minuten 10-15 Minuten hinter dem anderen Traktor her spaziere. Mit der prallen Sonne auf dem Kopf ist das alles aber dann schon anstrengend, vor allem weil die Sonne hier einfach anders ist. Dann noch eine 10-60 minütige Autofahrt nach "Hause" und dann sind wir auch schon gute 10-12 Stunden unterwegs. Unser Chef ist aber echt super locker und sympathisch gewesen und hat versucht das Ganze so lustig wie möglich zu gestalten, auch wenn das heißt, dass er Leute in die Bins schmeißt und noch paar Kisten zertrampelte Weintrauben über einen drüber kippt. Das war auch sein Abschiedsgeschenk an mich. Ein Video kann man davon auf meinem Facebook oder Instagram Acount sehen :D Es hat immerhin 5 Leute gebraucht um mich überhaupt da rein zu kriegen und die sind auch alle nicht trocken davon gekommen!
Naja so sah unser Leben die letzten Wochen aus. Am Sonntag checken wir dann auch endlich aus und dann wird es nochmal spannend mit dem Autoverkauf. Das Geld für die vier Wochen in Bali haben wir aber schon sicher, also kann da nicht mehr so viel schief gehen.

Jetzt kommen natürlich noch ein paar Fotos:

Unser erster Arbeitstag


Die Aussicht war immer wunderschön!


Bei der ganzen Langeweile hab ich sogar wieder ein bisschen gezeichnet 


Unsere Hostelkatze

Ostern

Osterpicknick



Hier wird es auch langsam Herbst

Zwischenzeitlich haben wir auch unseren neuen WOF bekommen. Sowas wie TÜV in Deutschland









Falls ihr mich nicht finden könnt, ganz rechts die mit den pinken Handschuhen :D 


Nach dem letzten Arbeitstag!
Hier noch das Video: 

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